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Humusaufbau im Garten

Nachfolgend möchten wir dir wichtige Informationen zur Bodenbearbeitung allgemein, zum Humusaufbau und zur optimalen Pflege des Bodens mit auf den Weg geben.

Was ist Humus?

Unter dem Begriff „Humus“ wird der zersetzte, organische Anteil in der oberen Bodenschicht verstanden. Es handelt sich dabei in erster Linie um Kohlenstoff (ca. 60%), Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Phosphor und Schwefel. Je nach Bodenart und Zustand beträgt der Humusanteil zwischen 1,5-5% der oberen, aktiven Bodenschicht.

Wie wirkt sich Humus auf Planzen aus?

Ein hoher Humusanteil ist unabdingbar für ein erfolgreiches Pflanzenwachstum. Er ist hauptverantwortlich für eine ausgewogene Nährstoffversorgung der Wurzeln. Doch Humus allein kann von den Pflanzen noch nicht verwertet werden. Erst durch die Mineralisierung, also die Zersetzung bestimmter Humusbestandteile, stehen die relevanten Nährstoffe schlussendlich zur Verfügung. Dies erfolgt natürlicherweise durch verschiedene Mikroorganismen im Erdreich. Die Art der Bodenbearbeitung spielt hierbei jedoch eine wichtige Rolle.

Überholte Praktiken der Bodenbearbeitung

In der Vergangenheit erfolgte die Bodenbearbeitung hauptsächlich durch regelmäßiges Umbrechen – also einem kompletten Umkehren oder gar Fräsen der oberen Erdschicht. Kommt ein vergleichbarer Prozess auch in der Natur vor? Nein, aus mehreren Gründen:

1. Schützen der vorhanden Mikroorganismen

Wichtige, natürliche Prozesse werden beim Umbrechen gestört und verhindern so einen nachhaltigen Nährstoffhaushalt des Bodens. Die unterschiedlichen Mikroorganismen, die zur Freisetzung der Nährstoffe aus dem Humus erforderlich sind, kommen in verschiedenen Tiefen vor. Denn Sie benötigen ungleiche Sauerstoffgehalte und Temperaturen zum Überleben. Ein vollständiges Umbrechen bringt dieses Gefüge durcheinander und vermindert damit die Fähigkeit dieser Organismen zur Nährstoffabgabe erheblich.

2. Erhaltung der bodenlebenden Arten

Andere bodenlebende Arten, wie beispielsweise Regenwürmer, Asseln, Ameisen etc., verlieren durch das Umbrechen ihren Lebensraum. Sie sind jedoch dafür verantwortlich, dass organisches Material an der Erdoberfläche aufgenommen, zersetzt und in tiefere Erdschichten transportiert wird. Nur so erhalten tiefer lebende Mikroorganismen „Nachschub“, der dann den Pflanzen an der Wurzel zur Verfügung steht.

Doch warum erzielte die industrielle Landwirtschaft die letzten Jahrzehnte trotz regelmäßigem Umbruch der Böden und abnehmendem Humusgehalt stets steigende Erträge? Dies ist nur durch die Zuführung der genannten Nährstoffe in Form von mineralischen und organischen Düngemitteln im großen Stil möglich. Eine Praktik „auf Pump“, die auf Dauer betrachtet nicht funktionieren kann und die Umwelt stark belastet. Die Verwendung endlicher Ressourcen (Mineraldünger) und der Import von Nährstoffen aus anderen Kontinenten sind keine nachhaltigen, umweltverträglichen Prozesse.

Broadfork für den Humusaufbau?

Ergibt es unter diesen Aspekten überhaupt Sinn, den Boden zu bearbeiten? Absolut – jedoch mit Bedacht.
Unsere Böden sind häufig verdichtet. Um diese Verdichtung zu durchbrechen, ohne dabei die gesamte Struktur zu zerstören, eignet sich die TERRADIX® Broadfork optimal. Bodenschichten werden bei deren Einsatz kaum durchmischt und Bodenlebewesen können ungestört fortbestehen.

Die Lockerung bildet damit die Basis für den Humusaufbau und ein nachhaltiges Wachstum:

  • Bodenlebende Arten erhalten durch das Auflockern mit der Broadfork neuen Lebensraum und der Nährstoffaustausch in tiefer liegende Bereiche wird gefördert.
  • Im gelockerten Boden bilden sich Kapillaren, die die Wasseraufnahme fördern.
  • Die Belüftung verdichteter Böden fördert aerobe Mikroorganismen und damit die Nährstoffverfügbarkeit an den Pflanzen.
  • Pflanzen können in lockerem Boden leichter durchwurzeln und tragen damit zusätzlich zur Lockerung bei.

Mit zunehmender Bodenqualität wird so im Laufe der Zeit immer weniger Bearbeitung nötig sein.

Humus und das Klima

Auch in Bezug auf den Klimawandel ist ein steigender Humusanteil unabdingbar. Pro 1% Humuszuwachs können etwa 40 Liter mehr Wasser pro Quadratmeter gespeichert werden. Ein enormes Potential für unsere Pflanzen, um längere Trockenheit unbeschadet zu überstehen. Auch die CO2-Bindung im Humus ist beeindruckend. So könnte global betrachtet durch gezielten Humusaufbau ein großer Anteil der menschenverursachten CO2-Emissionen kompensiert werden.

Humusaufbau beschleunigen

Humusaufbau bedeutet also in erster Linie die Schaffung einer intakten Bodenfauna. Das Schlüsselwort lautet hier „Mulchen“, also die dauerhafte Bedeckung der Erdoberfläche mit organischem Material. Dieses dient als Nahrung für Würmer, Insekten und Bakterien und wird dabei oberflächennah (ohne Luftabschluss) langsam zersetzt.


Als Mulchmaterialien eignen sich unter Anderem:

  • Kompost
  • Gehölzschnitt
  • Laub
  • Rasen/Grasschnitt
  • Andere Pflanzenreste
  • Mist

Durch reichliche Zuführung solcher Materialien aus anderen Bereichen des Gartens, kann somit die Fruchtbarkeit „übertragen“ und bedarfsgerecht dort bereitgestellt werden, wo sie benötigt wird – beispielsweise in deinem Gemüsegarten.
Wichtig ist dabei, dass die Mulchschicht nicht zu dick ist (fördert Fäulnisprozesse), jedoch dick genug, dass die Erde unter der Mulchschicht nicht austrocknet. Hier ist ein wenig ausprobieren erforderlich. Je nach verwendetem Material sind 5-10 cm empfehlenswert.
Das Mulchen bringt noch weitere Vorteile mit sich:

  • Die Wasserhaltefähigkeit des Bodens wird deutlich erhöht
  • Beikraut/Unkraut wird unterdrückt

Angestrebt wird grundsätzlich eine ganzjährige Bedeckung der Erdoberfläche, optimalerweise mit lebenden Pflanzen (Bewuchs) und einer Mulchschicht in Kombination.
Jeweils vor der erneuten Bepflanzung des Beets empfiehlt sich eine Lockerung und Lüftung der Erde mit der TERRADIX® Broadfork.